Dies ist die Titelseite der Winterhaven Daily News, einen Tag nach der Hondo Suche:
Und dies sind die Zeilen ab Seite 4 des Newsblatts:
Fortsetzung von Seite 1.
Die Besucher des gestrigen Winterhavener Wochenmarktes, staunten wohl nicht schlecht, der doch sehr ungewöhnlichen Ereignisse die sich dort zutrugen.
„Ich verkaufe an meinem Stand nun schon seit 65 Jahren hier auf dem Markt meine Holzfiguren, doch so etwas wie heute habe ich bisher noch nie erlebt!“ so Wolvar Sandalor (85, Zwerg), Holzfigurenfertiger aus Winterhaven.
Ein der Redaktion nicht namentlich bekannter, in einem Sonnengelben Gewand gekleideter, magisch augenscheinlich sehr begabter Mensch männlichen Geschlechts stieg am späten Nachmittag des gestrigen Tages aus bisher nicht geklärten Gründen das aus aktuellem Anlass errichtete Schafott hinauf und zog die Aufmerksamkeit nahezu jedes Marktbesuchers auf sich indem er scheinbar aus dem Nichts einen gigantischen lebensgroßen und außerordentlich echt wirkenden roten Drachen herbei zauberte.
Ein roter Drache. Quelle: Winterhavener Daily News Archiv
Kaum hatte sich die staunende Menschenmenge ein wenig beruhigt, als der Drache anfing mit seinen mächtigen Flügeln zu schlagen und Aufstieg um eine große Runde über den Köpfe der Anwesenden den gesamten Marktplatz schwebend zu überqueren. Als ob dies aber noch nicht genug gewesen wäre stiess der Drache auch noch ein titanisches Brüllen aus, welches die bis dahin schon völlig aus dem Häuschen geratene Menge in kurzzeitige Panik versetzte. Obwohl diese Szene nur wenige Minuten dauerte kann behauptet werden, dass derartiges in Winterhaven seit dem vor 104 Jahren verstorbenen Stadtmagier Garfunkel Lodershine nicht mehr gesehen wurde.
„Das war wie einer der Drachen wie ich sie mir immer vorgestellt habe. In den Geschichten wie sie mir meine Mami immer vor dem einschlafen vorliest. Und ich hatte gar keine Angst.“ So Auriel Hinkersfied (6, Elfin)
So unversehens wie der Drache erschien, so plötzlich war er dann auch wieder verschwunden. Im anschliessenden durcheinander verschwand dann auch der mächtige Magier, welcher für den Zauber verantwortlich war.
„So jemenden können wir gut für die Winterhavener Stadtwachen gebrauchen, da sind wir personell und qualitativ in letzter Zeit sowieso unterbesetzt.„ sagte Bürgermeister Ivarn Sloarn (55, Zwerg) „Ich hoffe er wird diesen Artikel hier lesen und sich bei mir im Rathaus melden. Wir würden auch mit guter Münze bezahlen. Was für ein Schauspiel!“ Er war auch einer der Zeugen die sich im Anschluss ansehen mussten wie eine Handvoll lokal angesiedelter Zaubernovicen, welche die Aussage des Bürgermeisters mitbekommen hatten, ebenfalls auf das Schafott aufstiegen und versuchten die nun sehr anspruchsvolle gewordene Menschenmenge mit visuellen Zaubertricks zu begeistern. Dieses scheiterte leider kläglich und die Wettbewerber kamen über ein paar aus den Händen aufsteigende Tauben und einer Menge kleinerer Blitze, sowie minderer Lichteffekte nicht hinaus, so dass sie schon bald von den buhenden Zuschauerrufen von der „Bühne“ vertrieben wurden.
Auch bei der diesjährigen Winterhavener Misswahl hatten die Besucher einiges zu bestaunen. Wie gewohnt waren die Teilnehmerinnen zur abschliessenden Bewertung vor die Preisrichter getreten als unter den Bewerberinnen eine zusätzliche Dame auftauchte die im Verlauf des Wettbewerbs bisher nicht aufgefallen, geschweige denn für den Wettbewerb angemeldet war. Die Erscheinung dieser anscheinenden Halb-Ork Dame hatte eine so anmutende und verzaubernde Wirkung auf die Jury, dass sich diese spontan darauf einigten auf sämtliche seit Jahrzehnten bestehende Misswahl-Regeln hinwegzusehen und besagte Dame als alleinige Siegerin zu küren.
„Das war eine der göttlichsten und erhabensten Erscheinungen die ich in meiner gesamten Juryzeit erlebt habe. Eine wahre Prinzessin!“, äußerte sich Hangen Jungars (45, Halb-Elf, und nationales Preisrichteroberhaupt aus Fallcrest) „Sie würde sicher davon leben können in den nächsten Jahren das Preisgeld dieses Wettbewerbs einzukassieren und von den hiesigen Edelmännern in kostspielige Etablissements ausgeführt zu werden. Ich werde mir das Recht vorbehalten die Lady genau dazu heute Abend einzuladen.“
Ein Ausschnitt des Gruppengemäldes angefertigt kurz vor dem Ende des Wettbewerbs, vom städtischen Schildmaler Gwynn Schortenbruck (58, Zwerg)
Leider überschnitt sich die Siegerverkündung und die Preisvergabe mit oben genanntem Ereignis des roten Drachens, so dass die Gewinnerin leider in der aufgebrachten Menschenmenge verlorenging. Sollte sie sich auf dem oberen Bild wiedererkennen möge sie sich bitte umgehend bei der Redaktion melden.
Nicht alle Teilnehmerinnen waren mit der Entscheidung der Jury einverstanden: „Da kommt so ein dahergelaufenes Flittchen daher und stielt unsere Krone. Na warte, das wird sie noch bereuen. Halborkschlampe!“
Ellese und Galadrien Maladrina, Favoritinnen auf den Titel Miss Winterhaven 1497 DR (23 / 21 Elf)
Hangen Jungars quartierte sich umgehend in Wrafton’s Inn ein um auf die Nachricht aus unserer Redaktion zu warten und den verdienten Preis persönlich an die bezaubernde Unbekannte zu übergeben.
„Und wenn ich monatelang in diesem Kaff bleiben muss, ich werde sie finden!“ war der letzte Kommentar welchen Hangen nach Ende des Markttages der Redaktion zukommen lies.
Weitere Kurzmeldungen:
- Aufgrund einiger tragischer Unfälle auf der Hauptstrasse des Marktes wird der Seiltanz in mehr als 2 Meter Höhe ab sofort verboten. Grund hierfür waren vermehrte scheinbar absichtlich verrichtete Sprünge von einem über die Hauptstrasse gespannten Seil aus etwa 20 Metern Höhe. Ein eigentlich elegant und dexteriös wirkender Halb-Elf fiel gestern in einem Abstand von wenigen Minuten mehrfach aus dieser Höhe und schlug hart auf die Strasse auf. Leider ging es für die unter dem Seil durchwandernden Marktbesucher nicht immer glimpflich aus. Jaden Grodemann (32, Eladrin) wurde ein Opfer dieser Stürze, da der Halb-Elf bei seinem Sturz direkt auf ihn fiel und ihn unter sich begrub. Ein sich in der Nähe befindlicher Zwergenkleriker konnte schlimmeres verhindern und war in der Lage beide Personen medizinisch zu versorgen. Der Halb-Elf konnte zu seinen Beweggründen leider nicht mehr befragt werden.
- Der hiesige beliebte Priester Ronder Gnuragek (48, Mensch) fand auf dem gestrigen Marktplatz erneut regen Zuspruch von seinen treuen Anhängern und konnte aufgrund eines nicht vorhersehbaren Umstandes viele neue angehende Gefolgsleute dazugewinnen. Ein unbekannter Zwergenpriester forderte Priester Gnuragek zu einem sogenannten religiösen „Wortduell“ heraus in dem jeder durch gezielte Argumente, die Zuhörer zu seiner Religion zu bekehren. Dieses „Wortduell“ ist ein uralter Brauch und wird recht häufig auf solch überlaufenen Plätzen durchgeführt. Was bei diesem Duell allerdings herauskam war auch einem erfahrenen Priester wie Ronder Gnuragek noch nicht untergekommen:“Mein Wortgegner schien zu Beginn so von sich überzeugt, dass ich schon befürchtete eine Menge Anhänger zu verlieren. Doch was dieser angebliche „Priester“ dann von sich gab hätte jeder stotternede Schulanfänger besser hinbekommen können. Aber mir solls Recht sein. Die Anzahl meiner Gefolgsleute ist noch nie so zahlreich gewesen. Eigentlich sollte ich mich bedanken.“ Auch besagten Priester konnte die Redaktion leider nicht separat befragen, da auch er nicht mehr aufzufinden war. „Auch für ihn hätte ich in unserem Tempel noch ein Plätzchen frei. Wenn er also gerne zu unserer Religion wechseln möchte findet er mich im Tempel.“ Ein leichtes Grinsen kann sich Ronder an diesem Tag auch gegenüber der Redaktion nicht verkneifen.
- Während einige Händler am abend noch mit dem Abbau ihrer Stände beschäftigt waren konnten von mehreren Personen einige kurze aber heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Ehepaar Staul beobachtet werden die sich im Laufe der abbauten über den gesamten Marktplatz ausbreiteten. „Es ging wohl darum, dass der Douven wieder mal etwas hinter dem Rücken seiner Frau mit einem jungen Ding laufen gehabt hat.“ So ein Standarbeiter. Ehepaar Staul, fiel in den letzten Jahren immer wieder damit in der Öffentlichkeit auf, dass sich Frau Staul lautstark und handgreiflich an ihrem Mann wegen dessen Eskapaden verging. So war auch dieser Markt keine Ausnahme, wobei der Grund der Auseinandersetzung bis zu diesem Zeitpunkt nicht hundertprozentig bestätigt werden kann. Einige Zeugen berichten allerdings davon, dass Douven Staul am Nachmittag von einem attraktiven zierlichen Blonden Mädchen, auf deren Schultern sitzend, über den Marktplatz getragen wurde. Auch wenn diese unglaubliche Aussage von mehreren Besuchern zu stammen scheint konnte die Wahrheit dieser Behauptungen nicht bestätigt werden.
Berichtet von Lorelei Faringray (35, Mensch)
Winterhavens erste und einzige menschliche Reporterin.
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